Universität Marburg
Griechische biologische Literatur in der Kaiserzeit:
Formen, Funktionen und Probleme
Beschreibung und Organization
Referierende/Beteiligte
Dominik Berrens (Innsbruck), Diego De Brasi (Marburg), Sabine Föllinger (Marburg), Francesco Fronterotta (Rom), Jim Hankinson (Austin), Katarzyna Jazdzewska (Warschau), Emily Kneebone (Cambridge), Claudia Lo Casto (Salerno), Steven D. Smith (New York), Laurence Totelin (Cardiff), Athanassios Vergados (Newcastle upon Tyne), James Wilberding (Bochum)
Weitere Informationen
Aristoteles und seine Schüler gelten bekanntlich als Gründer der antiken Biologie. Doch bereits in hellenistischer Zeit nahm das Interesse an empirischer Forschung aristotelico more und an theoretischem biologischem Wissen ab. Diese Tendenz setzte sich in der Kaiserzeit fort, wobei biologische Fachkenntnisse, die auf den Forschungen des Peripatos basierten und mittels im Hellenismus redigierter Auszugssammlungen weitergereicht wurden, in andere literarische Gattungen mit unterschiedlichen Zielsetzungen aufgenommen wurden. Ins Zentrum der Bestrebungen der Autoren rückten oft die Interessen des anvisierten Publikums, so dass Aspekte wie Unterhaltung, Sammlung außergewöhnlicher Phänomene, Allgemeinbildung und philosophische Erbauung die Umfunktionierung des Wissens leiteten. Insofern lässt sich die Bezeichnung ‚biologische Literatur‘ auf eine Vielfalt von Textsorten der Kaiserzeit anwenden, die vom philosophischen Dialog über die Buntschriftstellerei bis hin zum Lehrgedicht und zur christlichen Paränese reichen. Auch im medizinischen Bereich (z.B. bei Galen und in pharmakologischen Traktaten) wurde biologisches Fachwissen intensiv rezipiert.
Die vom Seminar für Klassische Philologie der Universität Marburg (Dr. Diego De Brasi) in Kooperation mit der Universität La Sapienza in Rom (Prof. Dr. Francesco Fronterotta) organisierte interdisziplinäre Tagung will in erster Linie auf die Verquickung von literarischen Formen und philosophischen Positionen in dieser Literatur fokussieren und eine Analyse der Formen und Funktionen biologischer Literatur bzw. biologischen Wissens in der Kaiserzeit bieten.
Die Tagung findet vom 07. bis zum 09.12.2017 statt. Weitere Informationen entnehmen Sie, bitte, dem Programm, das hier zum Download bereitsteht:
Tagungsprogramm
Donnerstag, 07.12.2017, Alter Senatssaal, Biegenstraße 10
14.00–14.15 Uhr
Grußworte
Elisabeth Rieken, Prodekanin des FB 10: Fremdsprachliche Philologien Einführung
Diego De Brasi, Francesco Fronterotta
14.15–16.00 Uhr
Moderation: Diego De Brasi (Marburg)
Animal Communication in Imperial Greek Literature – Emily Kneebone (Cambridge)
„οὐδὲν γὰρ οὕτω µικρὸν ἡ φύσις ἔχει µειζόνων καὶ καλλιόνων κάτοπτρον“ (Plut. De soll. an. 11, 967 D) – Soziale Insekten in der griechischen Literatur der Kaiserzeit – Dominik Berrens (Innsbruck)
16.00–16.30 Uhr Kaffeepause / Coffee break
16.30–18.15 Uhr
Moderation: Brigitte Kappl (Marburg)
Aelian’s Fabulous Trees – Laurence Totelin (Cardiff)
Recapitulation Theory and Transcendental Morphology in Antiquity – James Wilberding (Bochum)
Besuch des Marburger Weihnachtsmarktes und Aperitif für die Referenten im Weinlädele
Freitag, 08.12.2017, Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, Raum 001
10.30–12.15 Uhr
Moderation: Angela Ulacco (Freiburg i.B.)
Biological Metaphor and Cosmology: The Refusal of Plato’s Artificialism between Middle-Platonism and Plotinus – Francesco Fronterotta (Rom)
Biologia e vita nella filosofia di Plotino – Claudia Lo Casto (Salerno)
12.15–16.00 Uhr
Mittagessen / Lunch break Altstadtführung
16.00–17.45 Uhr
Moderation: Francesco Fronterotta (Rom)
‘Paradeigmatic’ Zoology: Philo of Alexandria, Plutarch, Aelian, and ‚Physiologus‘ – Katarzyna Jażdżewska (Warschau)
Biologie und Theologie: Zoologische Systematik im Hexaemeron des Basilius von Caesarea – Sabine Föllinger (Marburg)
17.45–18.30 Uhr: Kaffeepause / Coffee break
Keynote
18.30 Uhr
Moderation: Sabine Föllinger (Marburg)
A Hymn to Nature: Structure, Function and Design in Galen’s Biology – Jim Hankinson (Austin, TX)
Abendessen der Referenten im Restaurant „Hostaria del Castello“
Samstag, 09.12.2017, Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, Raum 001
09.30–11.15 Uhr
Moderation: Tim Whitmarsh (Cambridge)
A Question of Breeding: Aelian, Aristotle, and Alexander in India (Ael. NA 8.1) – Steven D. Smith (New York)
Etymologische Namenserklärungen in Oppians Halieutika – Athanassios Vergados (Newcastle upon Tyne)
11.15–11.45 Uhr Kaffeepause / Coffee break
11.45–12.30 Uhr
Biologie zwischen Wissensvermittlung und ethischer Paränese: der Physiologos – Diego De Brasi (Marburg)
Kontakt
Alter Senatssaal, Biegenstraße 10 und Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, Raum 001
debrasi@staff.uni-marburg.de
(Text der Veranstalter)
Link
https://www.uni-marburg.de/de